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Als '''Kuriosum''' ( '''Kuriosa''', auch '''Kuriosität''', von ??) bezeichnet man Personen, Tiere, Gegenstände, Situationen oder Zustände, die auf jede denkbare Art und Weise seltsam, wunderlich, komisch oder skurril erscheinen oder wirken. Das Wesen eines Kuriosums besteht üblicherweise in der Verblüffung des en, die durch ungewohnte oder überraschende Abweichungen von üblichen Verhaltensmustern oder Denkweisen entsteht. Ein Kuriosum amüsiert, löst Neugier aus oder befriedigt sie. Auch Gegenstände, Menschen und Tiere, die in ihrer Figürlichkeit auf wunderliche oder verblüffende Art von den üblichen Normen abweichen, werden als Kuriosum bezeichnet.

Geschichte

Schon seit der Antike werden Kuriosa zusammengetragen und in Sammlungen öffentlich zur Schau gestellt. Diese Raritäten- oder Kuriositätenkabinette waren Vorläufer der sogenannten n in der und im , aus denen später die hervorgingen. Häufig handelte es sich dabei um Menschen und Tiere, die körperlich entstellt waren und monströse Züge aufwiesen (''-Show''). Noch bis etwa Mitte des 20. Jahrhunderts wurden neben stationären auch mobile Kuriositätenkabinette dieser Art betrieben, die und sonstige e aufsuchten. Mittlerweile sind diese naturalistischen Kuriosa-Sammlungen in der westlich geprägten Welt weitgehend verschwunden. Manche meinen, es habe sich hier eine ethische Betrachtungsweise durchgesetzt, die eine Zurschaustellung menschlicher und tierischer en verbietet. Andere sehen lediglich eine Verlagerung in die der :

Andere öffentlich zugängliche Sammlungen bestehen weiterhin. So sammelte beispielsweise der amerikanische Comic-Zeichner und Radioreporter auf seinen zahlreichen Weltreisen Kuriosa der unterschiedlichsten Art. 1933 schuf er in seiner Heimatstadt aus den Sammlungsstücken ein neues Museum, ''Ripley?s Odditorium'' (von engl. ''odd''; seltsam, sonderbar, merkwürdig). Heute existieren weltweit über 20 derartiger Odditorien, die meisten davon in den .

Das Onlinemagazin mit dem bezeichnenden Namen hat sich auf kuriose Rechtsnachrichten über das deutsche Jurastudium spezialisiert.

Literatur

  • Andrea Hübener u. a. (Hrsg.): ''Kuriosum als Erkenntnis.'' Futura-Ed., Flensburg 2002, ISBN 3-924834-25-3. (deutsch, englisch)
  • : ''Medien- und Kulturgeschichte behinderter Menschen. Sensationslust und Selbstbestimmung.'' Beltz, Berlin 2003, ISBN 3-407-57200-X.
  • Stéphane Jacob: ''La curiosité ? éthologie et psychologie.'' (= Psychologie et sciences humaines. 245). Mardaga, Sprimont 2002, ISBN 2-87009-815-4.
  • Kathrin Passig, Aleks Scholz: ''Lexikon des Unwissens ? worauf es bisher keine Antwort gibt.'' 6. Auflage. Rowohlt, Berlin 2007, ISBN 978-3-87134-569-2.
  • André Blavier: ''Les fous littéraires.'' (= Le rappel au désordre). Veyrier, Paris 1982, ISBN 2-85199-268-6.
  • Jürgen Brater: ''Kuriose Welt in Zahlen.'' Eichborn, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-4888-X.
  • Alexander von Schönburg: ''Lexikon der überflüssigen Dinge.'' Rowohlt, Berlin 2006.
  • Harald Krause: ''Lexikon der religiösen Kuriositäten.'' Kreuz-Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-7831-2822-6.
  • R. J. W. Evans (Hrsg.): ''Curiosity and wonder from the Renaissance to the Enlightenment.'' Ashgate, Aldershot 2006, ISBN 0-7546-4102-3.
  • Ludovic Lalanne: ''Curiosités historiques.'' (= Bibliothèque de poche). Delahays, Paris 1857.
  • Anne und Ingo Reichardt (Hrsg.): ''Hund beißt Flugzeug ? tausend kuriose Meldungen aus aller Welt.'' Stamm, Essen 2001, ISBN 3-87773-032-9.

Anmerkungen

Weblinks